Initiative zur dörflichen Nahversorgung in Villiprott

Im Rahmen der Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2017 wurde auch eine Initiative zur dörflichen Nahversorgung in Villiprott gestartet. Am 17.07.2017, 25.07.2017 und 01.08.2017 fanden Besprechungen im Rödder Treff statt, um zu dem Bewertungskriterium „Konzeption und deren Umsetzung“, ein Konzept zur Verbesserung der Situation in Villiprott vorzubereiten. Nachfolgend sind die Ergebnisse dazu dokumentiert, gegliedert in Ideensammlung, nächste Schritte und Materialsammlung.

1. Ideensammlung

1.1. Bedarf ermitteln

Auf der Grundlage der nachfolgenden Vorbilder / Beispiele wurde ein Fragebogen zusammengestellt.
Der Fragebogen wird vorher zusammen mit einem Rundbrief an alle Haushalte verteilt. So ist jeglicher Missbrauch ausgeschlossen. Die Interviewer müssen dann im Idealfall den schon ausgefüllten Fragebogen nur noch einsammeln. Ansonsten müssten sie halt den Fragebogen mit der angetroffenen Person durchgehen. Dafür muss man noch weitere Fragebögen dabei haben (falls der Rundbrief nebst Fragebogen inzwischen in dem Haushalt verloren gegangen ist.
Fragebogen und Rundbrief werden ab dem 5./6. August an alle Haushalte verteilt und vom 19. August bis 10. September wieder eingesammelt.
Die Interviewer bekommen eine Handreichung, wie sie bei der Befragung vorgehen sollen.
Fragebogenaktion / Umfrageaktion zum Bedarf bezüglich aller Handlungsoptionen, also nicht nur für den Dorfladen

1.2. Fördermöglichkeiten recherchieren

Die verschiedenen Handlungsmaßnahmen können möglicherweise gefördert werden.

1.3. Dorfpinnwand schaffen

Mit einer Pinnwand können alle möglichen Bedarfe im Dorf ausgetauscht werden, auch für Leute, die das Internet dafür nicht nutzen können oder wollen
So eine Pinnwand kann am Rödder Treff aufgehängt werden, z.B. in Form eines Schaukastens, der nicht verschlossen ist (aber Schutz für die Zettel bietet)
Zur Pflege der Pinnwand braucht es dann auch, wie bei der Bücherbörse, jemanden, der/die sich drum kümmert. Christa hat da Interesse dran.

1.4. Über die Möglichkeiten zum Einkaufen von zu Hause aus informieren (bzw. mehr Möglichkeiten dazu schaffen)

Mit den Läden vor Ort (Bäcker, Metzger, auch Supermärkte) über Möglichkeiten von Lieferdiensten sprechen – und die bekannt machen
Bestellmöglichkeiten bei den örtlichen Supermärkten recherchieren
Teilnahme an Internet-Lieferdiensten ermöglichen (Unterstützung der älteren Generation)
Die Standorte und Zeiten der mobilen Läden (Heiko und Gemüsehändler) besser bekannt machen
HEIKO: Christa hat mit Hr. Hofrath gesprochen (Vertriebsleitung). Der Wagen kommt dienstags ab ca. 07:50 h zu den Kunden, die vorher den Bedarf angemeldet haben. Hofrath signalisiert, dass durchaus auch andere Standorte und Zeiten möglich sind. Das Angebot komme auf die Nachfrage an, sagt er. Er hat ferner auf den GA-Artikel „Einkaufen erfordert Mobilität“ vom 1. Juni 2017 hingewiesen.
Eifeler Frischdienst: Gleiches Konzept wie HEIKO. Der Wagen kommt donnerstags. Christa hat hier die Kontaktdaten.
Gemüsehändler: Kommt üblicherweise samstags zur Ecke Waldstraße/Dorfstraße.

1.5. Einrichtung eines Kiosks bzw. Dorfladens

Umfrage per Fragebogen, welcher Bedarf überhaupt vorhanden ist. (s.o)

  • Umfang des Sortiments
  • Preise
  • Öffnungszeiten
  • Mitarbeiter
  • Warenbezugsquellen
  • Aufbewahrung, Kühlung u.s.w.
  • Muß man gegebenenfalls ein Gewebe anmelden?
  • Kontakt aufnehmen mit Orten, die Erfahrung mit Nahversorgung haben.
  • Infomaterial aus Otersen (Niedersachsen): http://www.dorfladen-netzwerk.de/dorfladen-handbuch/PDF-Dateien/

1.5.1. Beispiele für Dorfläden

Bioladen bei Tübingen (Reusten, 973 EW): Genossenschaft mit 45 Mitgliedern (Anteilsscheine à 45 EUR), Schwerpunkt regionale Produkte, normale Öffnungszeiten (Quelle: Christa Alt)

  • Dorfladen in Wollersheim (zwischen Zülpich und Nideggen): http://www.dg-wollersheim.de/dorfladen
  • Dorfladen Deusmauer, ein Beispiel für eine genossenschaftliche Organisation: https://www.youtube.com/watch?v=8ObCRm0iP7Q
  • Dorfladen Tailfingen: Dazu gibt es im „Gäuboten“ eine Reihe von Artikeln, auch zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die zwischendurch aufgetreten sind (Suchmaschine: dorfladen tailfingen gäubote)

1.6. Einrichtung eines Bestell-Systems

  • Große Wunschbox oder Pin-Wand aufstellen
  • Welche Dinge sollten besorgt werden ( Lebensmittel,Zeitungen, Drogerieartkel)
  • Fahr-und Einkaufservice oder Begleitung und Hilfe
  • Finanzierung (kostenlos,anteilig, pauschal)
  • Bei Benutzung des eigenen PKW- wie sieht es versicherungstechnisch aus?
  • feste Termine anbieten oder nach Bedarf und Nachfrage handeln
  • Als zusätzlichen Service könnte man Baby-Sitten, Haustierversorgung und Nachbarschaftshilfe bei Abwesenheit anbieten
  • Genügend freiwillige Helfer finden und überzeugen.

1.7. Einrichtung von Einkaufspatenschaften

Viele fahren oft einkaufen, andere können nicht
Es gibt eine Möglichkeit, die beiden Parteien zusammenzubringen
Gut, wenn sich dabei feste „Patenschaften“ oder „Einkaufsfreundschaften“ entwickeln

1.8. ÖPNV besser bekannt machen

Die Möglichkeit, dass in Villiprott die Buslinie 881 genutzt werden kann, ist vermutlich wenig bekannt. Es handelt sich dabei um ein AST (Anruf-Sammel-Taxi) mit fester Strecke. Lt. Auskunft der Gemeinde ist der AST-Dienst gegenüber früher erheblich eingeschränkt worden, da die dafür von der Gemeinde zur Verfügung stehenden Mittel gekürzt worden sind. Grund dafür ist die zu geringe Nutzung des AST. (Grund dafür ist die geringe Bekanntheit der Möglichkeiten)
Auch die Busfahrpläne der Linie 855 sind vermutlich wenig bekannt.
Hier kann auch die Gemeinde, ggf. über das Gemeindeblatt „Wir Wachtberger“ etwas tun.
Bei der Gemeinde ist Fr. Schwindt für das Thema ÖPNV zuständig. Sie weist darauf hin, dass Wachtberg Mitglied im „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ ist. Außerdem sagt sie, dass die Linie 855 derzeit neu geplant wird.
Die Verbindung von Villiprott nach Adendorf ist jedenfalls schlecht. Was wegen des Drehwerks schade ist.
Auch im Dorfinnenentwicklungskonzept Gimmersdorf ist der Bedarf für bessere ÖPNV-Anbindung formuliert.

1.9. Anschaffung eines Elektro-Mobils

Das E-Mobil dient dann dazu, Einkaufsfahrten gemeinsam zu erledigen.
Oder das E-Mobil wird im Zusammenhang mit dem Bestellsystem eingesetzt.
Möglicherweise besteht die Chance, dass ein solches Mobil gesponsert wird oder ist. (enewa oder ein anderer Energieversorger)

1.10. Einrichtung einer Mitfahrer-Bank

Beispiele:

(Dabei ist natürlich das Rückfahrt-Problem erst mal nicht gelöst)

2. Nächste Schritte

  • Handbuch Otersen steht zur Verfügung (Wera). Jens druckt es aus (ggf. in Teilen)
  • Informationen zu anderen funktionierenden Dorf- oder DORV-Läden zusammentragen (alle, Daueraufgabe)
  • Nachfragen, wann der Gemüsehändler (Waldstr./Dorfstr.) immer kommt und ob auch andere Zeiten oder Standorte gehen. Foto machen. (Claudia)
  • Bei der Gemeinde nachfragen, ob die ÖPNV-Situation, insbesondere für Jugendliche, insbesondere wenn der normale ÖPNV nicht mehr so gut funktioniert, verbessert werden kann oder soll – Stichwort: AST. Christa nimmt dazu Kontakt mit der Jugendfachkraft der Gemeinde auf.

Rahmenbedingungen für Dorfläden recherchieren:

  • Einwohnerzahl, Bevölkerungsstruktur
  • Ladengrößen (im Verhältnis zur Einwohnerzahl) – in der BMVBS-Studie (s.u.) wird für eine Einwohnerzahl von 1000 eine Ladengröße von 200 m² mit einem Sortimentumfang von ca. 2000 Artikeln genannt.
  • Entfernung zu anderen Nahversorgungsmöglichkeiten

Die wirklich wichtigen Fragen für eine erste Fragebogenrunde vorbereiten.
Nächstes Treffen: Dienstag, 1. August, 19:30 Uhr, Rödder Treff

3. Materialsammlung